Spuren im Sand, ach nein Schnee – Winterurlaub im Ostallgäu

Reisezeitraum: 24. – 31. Januar 2015

Wir und Winterurlaub – hatten wir uns das wirklich überlegt? Normalerweise überlegten wir zu diesem Zeitpunkt wo wir dem Winter in Deutschland entfliehen könnten und trotz fortgeschrittener Schwangerschaft hätte ich noch fliegen dürfen…Aber wenn dieses Jahr schon alles anders ist, dann machen wir eben mal Winterurlaub, dachten wir uns. Allerdings ohne Ski fahren. Mal ganz abgesehen, dass ich eh nicht mehr gedurft hätte, können wir das auch nicht. Das hieß für uns ein Ziel finden, wo wir wandern gehen können, es was zu sehen gibt und bei schlechten Wetter Alternativen geboten werden.

Das Ostallgäu schien perfekt für unsere Zwecke geeignet, konnten wir doch einen Besuch in München und bei der Schwägerin in Augsburg gleich mit verbinden. Wir entschieden uns fünf Tage in Füssen zu verbringen und von dort aus unsere Ausflüge zu machen.

Die Anreise: Von Augsburg aus reisten wir mit dem Zug am Sonntag den 25. Januar an. Mit dem Zug erschien es uns entspannter und gute Erfahrungen hatten wir zuletzt bei unseren Trip nach Dänemark ja auch gesammelt. Unser Auto parkte derweil bei der Schwägerin.

Unterkunft: Am frühen Nachmittag erreichten wir Füssen und checkten in unserer Unterkunft, dem Hotel Sonne ein.

Wir hatten das Arrangement „Winterspecial“ gebucht. Es beinhaltete:

  • 3 Übernachtungen im via Claudia Motto Zimmer
  • Frühstücksbuffet inklusive
  • ein 3-Gang-Menü im Restaurant Maximilians
  • Entspannen in der Wohlfühloase (Sauna, Fitnessstudio) inklusive
  • Parkplatz und Kurtaxe inklusive

+ eine Verlängerungsnacht

Kulinarisches: Gleich als erste Amtshandlung nahmen wir uns ein Besuch in der gegenüberliegenden Konditorei Kurcafe im Hotel Schlosskrone vor. Mhhh yummy…

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Wir lieben solche „Omacafes“ (und das ist wirklich liebevoll gemeint) und daher war das auch nicht das letzte Stück Torte in diesen Urlaub. Wir probierten noch das Stadtcafé Würker aus. Vom Kuchenangebot her war das sogar noch einen Tacken besser ;-)

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Bis auf einen Abend, den wir im hoteleigenen Restaurant Maximilians verbrachten, aßen wir immer auswärts. Empfehlen können wir Madame Plüsch und die Griechische Taverne Kelari. Es gab noch einen gut bewerteten Italiener auf Tripadvisor „Ristorante Pizzeria il Pescatore“, der leider zu hatte. Deswegen waren wir dann in der Pizzeria „San Marco“, die den anderen beiden Restaurants definitiv „nicht das Wasser reichen“ konnte. Madame Plüsch versetzt den Besucher in die goldenen Zwanziger. Das Interieur und die Kellnerin inklusive. Das Essen hingegen ist gehobene moderne deutsche Küche und sehr lecker. Das Kelari wiederum bietet griechische Küche und somit ein mediterranes Flair. Das leben sie dort perfekt und es schmeckt hervorragend.

Sehenswürdigkeiten:

Laut diverser Reiseberichte ist ein Besuch von Schloss Hohenschwangau und Neuschwanstein vor allem im Winter was ganz besonderes. Zum einen sind weniger Touristen da und zum anderen ist die schneebedeckte Landschaft so romantisch anzusehen. Das können wir bestätigen.

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Schloss Hohenschwangau

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Den schönsten Blick auf Schloss Neuschwanstein hat man von der Marienbrücke aus. Nachteil bei einem Besuch im Winter – die Wege können schon mal gesperrt sein. Wenn man sich davon nicht abhalten lässt bekommt man zur Belohnung den Blick und das Foto, was man haben möchte ;-).

DSC03237Ich habe mir Spikes unter die Stiefel geklemmt und bin los gestapft…hat prima funktioniert.

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Mein Tipp: das Kombiticket für die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau über das Hotel reservieren lassen…braucht man sich dann nicht in der langen Schlange beim Ticketcenter anstellen.

Infos zu den Schlössern gibt es hier: www.hotel-fuessen.de/de/blog/schloss-neuschwanstein-im-winter.html

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am unteren rechten Bildrand ist das Schloss Hohenschwangau zu sehen

Rotwildfütterung in Schwangau: Das ist ein echtes Highlight! Täglich um 15 Uhr kommen bis zu 140 Hirsche zu einer Futterstelle nahe Schwangau-Brunnen.

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Der Jagdvorsteher erzählte uns, dass die Tiere sogar aus Österreich kommen, um sich an den Delikatessen (Heu, Äpfel, Rüben und Kleie) zu laben. Das Spektakel kann man ab dem 25. Dezember und danach, solange Schnee liegt erleben.

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Es werden auch Kutschfahrten dahin angeboten, was sicherlich sehr zauberhaft ist. Eine Zustiegsmöglichkeit für die Pferdeschlittenfahrt gibt es am großen Parkplatz bei der Karbrücke in Brunnen. Wir haben das Angebot nicht genutzt, wir wollten ja wandern. Der Futterplatz lässt sich ebenfalls vom Schwangauer Ortsteil Brunnen aus zu Fuß in rund einer halben Stunde erreichen. Man hat als Belohnung auf dem Weg einen traumhaften Ausblick auf die Königsschlösser.

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Infos zur Rotwildfütterung gibt es hier: www.hotel-fuessen.de/de/blog/die-rotwildfuetterung-nahe-schwangau-brunnen.html

Wanderung Kalvarienberg: Startpunkt ist die Touristen-Information in Füssen. Von hier aus spaziert man in die nahegelegene Reichenstraße, am Stadtbrunnen entlang und dann die Lechhalde hinunter. Über die Theresienbrücke und die Tiroler Straße gelangt man zur Kirche „Zu unserer lieben Frau“, bei der der Aufstieg auf den Kalvarienberg beginnt.

DSC03355Zugegeben, der Aufstieg auf den Kalvarienberg im kniehohen Schnee war etwas beschwerlich. Aber entlang der Wegstrecke den Berg hinauf dokumentieren zahlreiche kleine Kapellen den Leidensweg Christi und sorgen somit für genug Möglichkeiten kurze Lesepausen einzulegen.

DSC03356 DSC03364 DSC03368Und der Aufstieg lohnt sich. Auf dem Gipfel angekommen hat man einen sensationellen Blick auf Füssen und den Forggensee!

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Blick auf Füssen

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Blick auf den Forggensee

DSC03384Wir entschieden uns den Weg auf der anderen Seite des Berges fort zu setzen und stiegen zum Schwansee hinab. Rund um den malerischen Schwansee erstreckt sich der Schwanseepark, der seinerzeit vom Maximilian II. in Auftrag gegeben und im Stil eines typischen englischen Landschaftsgartens errichtet wurde. Der Schwanseepark war zugleich der königliche Schlosspark Hohenschwangau.

Infos zur Wanderung gibt es hier: www.hotel-fuessen.de/de/blog/kalvarienberg-runde.html

Stadt Füssen: Die Stadt Füssen selber hat eine schnuckeliche Altstadt mit vielen kleinen individuellen Geschäften, Cafes und Restaurants zu bieten.

DSC03098Es macht Spaß durch die mittelalterlichen Gassen zu bummeln. Wer mag kann das Benedektinerklosters St. Mang oder das Hohe Schloss besichtigen. Bei schlechten Wetter kann man sich die Zeit im Thermalbad vertreiben oder ein Konzert im Festspielhaus besuchen.

Mehr Informationen gibt es hier: www.fuessen.de

Fazit: Überraschenderweise war mir gar nicht kalt bei den Wanderungen. Was doch die richtigen Klamotten so ausmachen… Viel Bewegung an der frischen Luft, ausschlafen und das stets leckere Frühstück und Abendessen trugen zu unserem Wohl bei. Alles in allem kann ich unseren ersten Winterurlaub als geglückt ansehen. Wer hätte das gedacht.