Unser nächstes Etappenziel hieß Montrose. Auf den Weg dahin wären wir mit einem kleinen Umweg am Four Corners vorbei gekommen. Hier treffen vier US-Bundesstaaten Utah, Colorado, New Mexico und Arizon aufeinander und die Stelle ist mit einer Granitplatte markiert. Wir entschieden uns gegen einen Stop. Im Prinzip könnten das auch Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt machen und dafür Geld verlangen…Aber wenn ihr mal schauen wollt: http://www.navajonationparks.org/htm/fourcorners.htm
Da hielten wir doch lieber in Durango – einer Stadt mit Westernflair, überschaubar mit einer netten Flaniermeile (Main Avenue) und alles fußläufig erreichbar. In dem besten Hotel der Stadt, im Strater Hotel kann man sich von Frauen im Can Can Kostüm bedienen lassen. Für unsere Mittagspause hatten wir uns allerdings schon das Jean Pierre Cafe ausgesucht.
Jean Pierre Bakery
Oft gelobt und niedlich anzusehen gingen wir voller Erwartung hinein. Das keine Preise an den Kuchenstückchen standen schreckte uns nicht zurück. Es soll hier ja lecker sein. Für ein Eclair, ein Stückchen Mille Feuille und ein Macaron bezahlten wir knapp 15 Doller. Da waren wir im wahrsten Sinn des Wortes pappsatt. Und ja, es war köstlich, aber trotzdem zu teuer. Michi hat dafür einen neuen Freund gefunden:
Nächster Zwischenhalt Silverton
Zwischen Durango und dem Bergbaustädtchen Silverton (72km) verkehren Dampflokomotiven aus den 1920er Jahren. Für eine Zugfahrt reichte unsere Zeit nicht, aber der Ankunft und Abfahrt des Zuges konnten wir in Silverton beiwohnen. Bei Interesse: www.durangotrain.com
Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad
In Silverton (rund 650 Einwohner) wurde früher Silber abgebaut. Heute lebt die Stadt von der Ein – und Ausfahrt der Eisenbahn. Zwischendrin fällt sie in ein Dornröschenschlaf. Wir wissen das ganz genau, denn wir mussten ungeplant ca. 6 Stunden dort rumkriegen.
Warum? Zwischen Silverton und unserem Ziel Montrose gibt es nur eine sinnvolle Verbindung. Die Straße (Highway 550) führt über den Red Mountain Pass und der war wegen Bauarbeiten geschlossen. Das hieß warten, denn der alternative Weg bedeutete mehr als 360 km! Umweg. Die Zeit vertütelten wir mit einem Stadtbummel (ansehnlich ist Silverton ja, wie eine Western-Filmkulisse) und mit essen im „Brown Bear Cafe“.
Innenstadt Silverton und der Zug mittendrin
Gegen 15:30 Uhr ging die Fahrt weiter. Der Highway 550 ist auch als Millon Dollar Highway bekannt. Es gibt 3 Theorien warum. Erstens, der Blick ist eine Million Dollar wert. Zweitens, der Bau des Highways hat vieeeel Geld gekostet und drittens, wegen der Goldfunde seinerzeit in der Region. Außerdem wird er als San Juan Skyway bezeichnet. Das erklärt sich einfach – der höchste Punkt (Red Mountain Pass) liegt auf 3355 Meter.
*** in 3240 m Höhe kann man schon mal zu frieren anfangen ***
Highway 550, Red Mountains
Unterwegs ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke und man fährt durch den Ort Ouray – die Schweiz Amerikas (es gibt hier Chalets, schweizerische Restaurants…). Übrigens, laut unserem Reiseführer bedeutet der Name Ouray < der Pfeil> und stammt vom Häuptling der Ute-Indianer.
In Montrose angekommen, bezogen wir nur noch unser Zimmer im Days Inn und ließen uns noch ein paar Burritons bei Taco Johns (Konkurrenz zu Taco Bell, können mithalten) schmecken.
Howgh, die M&M’s