Im Land der Trolle und Fjorde

Reisezeitraum: 04.-18.August 2022

Die Aussicht auf niedrige Temperaturen haben mich bisher immer abgehalten in nördlichen Ländern meinen Urlaub zu verbringen. Als Norwegen dieses Jahr in die engere Auswahl kam, war klar, es musste in den Sommerferien passieren. Am besten im August, da stehen die Chancen gut, halbwegs gutes Wetter zu haben. So ein Zufall, dass wir diesen Jahr den August für uns auserkoren hatten.

Da wir bisher ganz gute Erfahrungen gemacht haben, zunächst mit einer Kreuzfahrt ein Land zu entdecken, entschieden wir uns für eine Schiffstour mit der AIDA Perla ab und bis Hamburg. Die Kreuzfahrt ging 10 Tage und so konnten wir uns vorab noch Hamburg ansehen. Vor vielen Jahren waren wir mal zum Städtesightseeing und, um das Musical „Tanz der Vampire“ zu sehen da, aber Hamburg ist eine schöne Stadt. Es lohnt sich, sie auch mehrmals im Leben zu besuchen.

Hamburg

Wir buchten uns eine Ferienwohnung im Stadtteil Wandsbek. Das Shabby Chic Apartment ist in der Ahrensburger Str. 71, 22041 Hamburg. Man könnte meinen, das ist zu weit draußen, die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmittel war aber top. Auch wenn wir zwei bis dreimal umsteigen und Bus und Bahn benutzen mussten, um an unsere Ziele zu kommen, ging es doch recht flott ohne lange Wartezeiten. Wir waren zu fünft (mit Oskars Großeltern) in Hamburg und konnten zu der Zeit noch das 9,- Euro Ticket (mtl. Preis / Sonderaktion der Bahn im Jahr 2022) nutzen. Für fünf Leute war auch das Apartment ausreichend, einziges Manko – es gab nur 1 Bad. Ansonsten war die Unterkunft absolut in Ordnung, wenngleich der Eingang seltsam anmutete. Das lag daran, dass die Wohnung früher mal ein Ladengeschäft war. Wenn man die Haustür öffnete, stand man direkt auf der Straße/Gehweg – wie bei einem Laden halt. Naja, Bushaltestelle und Supermarkt waren nah dran und fußläufig schnell zu erreichen, Parkplätze (mussten nicht lange suchen) gab es im Wohngebiet.

Blick auf die Landungsbrücken vom Wasser aus

Donnerstag 04.08.2022 – Landungsbrücken und Blockbräu

Kaum in Hamburg Downtown angekommen regnete es ganz standesgemäß in Strömen, aber nur kurz und der Regen zauberte einen tollen Regenbogen direkt über der Elbphilharmonie.

Wir waren mit Freunden zum Abendessen in der Brauerei Blockbräu verabredet und nutzen die Zeit vorher, um über die Landungsbrücken zu schlendern.

In der Brauerei gab es deutsche Küche, die ganz gut und lecker war. Das galt auch für das Bier. Hatte ich nicht erwartet, da hier so viele Touristen einkehren und manchmal verkommen die Restaurants dann zum Napp und die Kulinarik lässt zu wünschen übrig. So war es erfreulicherweise nicht und so ging unser ersten Abend gut gesättigt und zufrieden zu Ende.

Freitag 05.08.2022 – Tierpark Hagenbeck

Mit Kind fallen dann doch andere Sightseeing-Ziele an und so verbachten wir den halben Tag im Tierpark Hagenbeck. Der Vormittag war wettertechnisch nicht so schön, so dass wir durch die Läden bummelten und erst am Nachmittag den Zoo einplanten. Den können wir uneingeschränkt weiter empfehlen. Ich hatte mir die Ticktes Online besorgt (ohne das Tropenaquarium, Kosten 71 Euro für uns Drei), so ging es auch am Einlass recht flott.

Unser Highlight war die Tierwelt „Das Eismeer“. Man taucht in eine arktische und antarktische Welt und kann tauchende Eisbären, Seebären, Walrosse und Pinguine aus nächster Nähe beobachten. Auch die Elefanten-Freilaufhalle war toll!

Samstag 06.08.2022 – Hafenrundfahrt und keine Stadtrundfahrt

Eine Hafenrundfahrt ist ein absolutes Muss in Hamburg. Da dies unsere Zweite war, dachte ich mir, buche ich mal ein Kombi-Ticket mit einer klassischen Stadtrundfahrt per Bus und lerne die Stadt noch mal aus einer anderen Perspektive kennen. Außerdem hatten wir Oskars Oma und Opa dabei, die lieber fahren als laufen. Die Reederei Rainer Abicht bietet unterschiedliche Optionen an und wir wollten die rote Linie nutzen. Die Betonung liegt auf wollten, leider machte uns der an diesem Tag stattfindende Christopher Streetday einen Strich durch die Rechnung. Für den Bus war bei den ganzen Menschenmassen ab mittags kein Durchkommen möglich. Enttäuscht trauerte ich dem entgangenen Erlebnis hinterher und sah schon den Stress, mein Geld wieder zu bekommen – ich hatte natürlich schon alles im Voraus bezahlt. Aber mit einer E-Mail an den Kundenservice an die Reederei war alles erledigt. Der Teilbetrag für die Busfahrt wurde mir zurück überwiesen und die Hafenrundfahrt war wie immer ein Erlebnis wert.

Blick auf die Elbphilarmonie vom Wasser aus

Als Alternative besuchten wir das Hafenviertel und machten eine klitzekleine Kneipentour – mittags im „Strand Pauli“ und Nachmittags im „Schellfischposten“– der ältesten Seemannskneipe in Hamburg und die Kneipe von „Ina`s Nacht“. Die wollten wir eh mal live sehen.

Am nächsten Tag ging unsere Kreuzfahrt los und in 2022 brauchten wir einen offiziellen negativen Corona-Test, um an Bord kommen zu dürfen. In der Nähe zum Hafenviertel bot sich die Teststelle auf der Reeperbahn an. Da es noch nachmittags war, nahmen wir es in Angriff. Hätten wir vorher gewusst wie seltsam es wird, hätten wir uns eine andere Teststelle gesucht. Die Dame, die den Test durchführte hatte leider „einen an der Waffel“ und hat sich wirklich verrückt benommen. Oder hättet ihr gewusst, was es bedeutet wenn jemand zu dir sagt, den falschen Eingang benutzt zu haben, wenn nur Absperrband als Begrenzung dient???

Norwegen

Sonntag 07.08.2022 – Es geht an Bord

Wir mussten einen Zeitslot für unser Check-In buchen und durften auch nur zur geplanten Zeit an Bord. Ich kann das verstehen. Bei den Massen an Menschen, die am selben Tag ihre Reise antreten und „abgefertigt“ werden müssen, geht das auch gar nicht anders. Unser Sohn hingegen hat das gar nicht verstanden. So startete er mit den Tränen in den Urlaub, weil er soooo laaange warten musste. Endlich an Bord waren diese schnell getrocknet. Spätesten mit dem ersten Kinder-Cocktail in der Hand und „Sail Away“ im Ohr war die Welt wieder in Ordnung. Die Ausfahrten genossen wir übrigens immer in unserer Lieblingsbar- der Lanai Bar.

#Lanaibar

Montag 08.08.2022 – Seetag

Den ersten Seetag gehen wir standesgemäß ruhig an, orientieren uns und sammeln erste Eindrücke vom Land, so es Gelegenheit gibt, Bilder zu machen.

Dienstag 09.08.2022 – Haugesund

Wie immer hatten wir keine Ausflüge über AIDA vorgebucht. Sie sind uns schlicht zu teuer und wir möchten spontaner entscheiden können, was man tagsüber macht. Für Haugesund (die Stadt liegt in der Region Rogaland) hatte ich mir notiert, dass alle Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar sind. So viel gab es in der Kleinstadt mit rd.37.500 Einwohner auch nicht zu sehen.

Unser Ziel für den Tag: Monument Haraldshaugen

Dadurch mussten wir ganz automatisch die Risøy Brücke überqueren und die Hafenpromenade am Smedasund entlang laufen. Auf dem Hinweg besuchten wir die Statue von König Harald I. Fairhair.

Auf dem Rückweg schlenderten wir dann die Parallelstraße – die Haraldsgata entlang und gönnten uns einen leckeren Cupcake. Die Haraldsgata ist die Haupt-Einkaufsstraße. Bei mehr Zeit und Muse bieten sich Ausflüge zur Insel Karmøy an. Hier kann man das Wikingerdorf Avaldsnes besichtigen und in die Welt der Wikinger eintauchen. Zudem ist wohl das Fischerdorf Skudeneshavn einen Besuch wert.

P.S.: Haugesund ist übrigens die norwegische Heringshauptstadt :-)

Mittwoch 10.08.2022 – Åndalsnes und Molde

Andalsens ist ein doch recht kleiner Ort mit einem doch recht bekannten Bergsteigerzentrum. Fans norwegischer Bergsteigergeschichte können sich im Museum informieren und Kletter-Fans starten von hier aus ihr Klettererlebnis.

das Gebäude mit dem spitzen schrägen Turm ist das Bergsteigerzentrum

Die Gipfelhauptstadt liegt mitten im Herzen Romsdals und von hier aus kann man einen Fahrt mit den Raumabahnen planen. Ausreichend Zeit sollte man dafür haben. Da wir nur einen kurzen Aufenthalt hatten und am selben Tag nach Molde fuhren, konnten wir nicht mit dem Zug fahren. Wer aber Zeit hat – die Fahrt verspricht spektakuläre Aussichten wie zum Beispiel die Trollwand (Trollveggen) oder den Vermafossen Wasserfall. Kosten: 58 Euro p.P.. Da Andalsens so klein ist, sind es gerade mal rund 350 m von der Anlegestelle bis zum Bahnhof. Ebenfalls gefühlt direkt neben der Anlegestelle kann man die erste und einzige Bahnkapelle Norwegens besichtigen.

Im Hintergrund sieht man die AIDA und bekommt ein Gefühl für die Entfernungen. Wer Lust auf luftige Höhen hat, kann mit der Seilbahn Romsdalsgondolen auf den Berg Nesaksla fahren. Die Seilbahn überwindet 1.676 Meter und rund 692 Meter Höhenunterschied.

In Molde (die Stadt liegt in der Region Vestlandet, Provinz Møre og Romsdal) bietet sich eine Wanderung auf den Hausberg Varden an. Der etwa 4,4 km lange Weg, wovon 1,5 km asphaltiert sind, führt direkt vom Hafen auf den Berg hinauf. Man muss nur die Beschilderung beachten ;). Das haben wir nicht sehr konsequent getan und hatten dann keine Zeit und Lust mehr und nahmen mit einem Stadtbummel vorlieb. Allerdings machen die Geschäfte bereits 18 Uhr zu. Das sind wir nicht mehr gewöhnt und haben dann doch ein wenig gefrustet den Rückweg angetreten. Immerhin, Molde hat ein Fußballstadion, das Aker Stadion, was zumindest bei den männlichen Reisenden für ein wenig Begeisterung sorgte. In dem Aker-Stadion spielt der norwegische Fußballverein Molde FK.

das Aker Station im Hintergrund

Donnerstag 11.08.2022 – Trondheim

Mit über 200.000 Einwohnern ist die am Trondheimer Fjord in Mittelnorwegen gelegene Stadt Trondheim die erste große Stadt die wir erreichen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind:

  • Kathedrale Nidarosdom
  • Gamle Bybro
  • Bakklandet Stadtteil
  • Festung Kristiansen
  • Bymarka (Waldgebiet für Wanderungen)
  • Sverresborg Trondelag Folk Museum
  • Ringve Museum
  • Leiv Eiriksson Statue
  • Infos zu den Sehenswürdigkeiten gibt es hier: www.trondheim.no/en/

Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit ist die aus dem 11.Jhd. stammende Kathedrale Nidarosdom. Eine zugegeben doch recht imposante gotische Kathedrale mit einer auffälligen Fensterrose. Wir waren zwar nicht drinnen, da wir Oskar dabei hatten (wäre raus geschmissenes Geld gewesen einem 7jährigen eine Kathedrale unbedingt von innen zeigen zu müssen), aber auch von außen, war die Kathedrale schon sehr sehenswert. Die Skulpturen an der Fassade sind die Highlights. Man sieht angeblich das Gesicht von Bob Dylan – es ist das Gesicht des mit Engelsflügeln versehenen Erzengel Michael, auf der Spitze des Westturms. Der Eintrittspreis für einen Erwachsenen liegt bei rd. 10 Euro.

So gingen wir weiter zur alten Stadtbrücke Gamle Bybro – Von der Gamle Bybro hat man den besten Blick auf die alte Speicherstadt Trondheims mit ihren bunten Holzhäusern. Sie wurde 1681 im Rahmen der Stadtsanierung erbaut und verbindet seitdem Trondheim mit dem Stadtteil Bakklandet. Dieser Stadtteil ist bei Studenten beliebt und bietet einige Bars und Restaurants zum Einkehren.

Kulinarisch scheint sich Norwegen zu mausern. Auf unseren Stadtbummeln sind uns immer wieder toll designte Restaurants mit interessanten Speisekarten begegnet. Mit mehr Zeit und Hunger (ich sage nur Vollpension auf’m Schiff) wären wir bestimmt in das ein oder andere Restaurant eingekehrt. Etwas außerhalb der Stadt kann man noch die Festung Kristiansten besichtigen.

Freitag 12.08.2022 – Hellesylt und Geiranger

Bevor es zum absoluten Highlight der Reise – dem Geriangerfjord und Geiranger ging, hielt das Schiff noch in Hellesylt mit dem einzigen Zweck, Passagiere von Bord zu lassen, die auf anderen Wegen nach Geiranger reisen wollten. Wir haben demnach Hellesylt nur vom Schiff aus gesehen.

Wir sind also in der Provinz Møre og Romsdal unterwegs und nähern uns dem UNESCO-Weltnaturerbe dem Geiranger Fjord. Bei den Reisevorbereitungen habe ich gelesen, dass man besser etwas mehr Zeit vor Ort einplanen sollte, so viel gäbe es zu entdecken. Die hatten wir nun zwar nicht, aber die Bord-Crew machte die Durchfahrt zu einem Erlebnis. Mit vielen interessanten historischen Informationen und hausgemachten Glögg untermalten sie die Durchfahrt durch den Fjord und machten es so zu einem intensiven tollen Erlebnis.

Von Geiranger aus gehen viele Wanderwege los zum Beispiel zum FOSSERÅSA Wasserfall oder den STORSETERFOSSEN Wasserfall. Schon allein der Weg vom Schiff zum Touristencenter in Geiranger ist ein Erlebnis. Man muss dafür viele Treppen erklimmen und kommt an einem tossenden Wasserfall vorbei.

Vom Center ausgehend muss man sich nun entscheiden, welcher Wanderweg es sein soll. Wir wählten den Weg Richtung Aussichtspunkt Vesteråsfjellet, nichtsahnend, dass 750 Höhenmeter auf uns warteten. Wir haben uns wacker bis zum Restaurant Westerås durchgekämpft. Für diesem Weg benötigt man definitiv eine gewisse Grundfitness. Ohne ein ausreichendes Maß an Kondition schwächelt man spätesten auf der Hälfte des Weges. Vom Restaurant aus geht man durch ein Tor auf unbefestigten Wegen bis zum Aussichtspunkt. Da die Wege durch den Regen die Tage zuvor so aufgeweicht waren, das wir leider nicht trittfest waren, entschieden wir uns gegen den Aussichtspunkt und für den sichereren Rückweg in der Nähe der Straße entlang. Oben am Restaurant gibt es eine Weide mit streichelzahmen Ziegen, Schafen und Lamas. Für uns war der Aufstieg aufregend genug und so genossen wir die spektakulären Aussichten beim Weg nach unten.

Samstag 13.08.2022 – Ålesund

Ålesund – die Stadt der Jugendstilhäuser. Von der Anlegestelle aus ist die Stadt sehr gut zu Fuß zu erkunden. Es gibt zwar wie in fast jeder Stadt auch eine Bimmelbahn, die diverse Stationen (inklusive auf den Berg Aksla) anfährt, aber auch hier nutzen wir diese Option nicht. Unsere erste Anlaufstelle war der Gipfel des Hausberges Aksla (ca. 15 Lauf-Minuten vom Schiff entfernt). Wir wollten möglichst zeitig dahin, da ein weiteres Kreuzfahrtschiff neben uns hielt und das heißt immer viele Menschen, die dieselben Ideen haben und dieselben Sehenswürdigkeiten besichtigen möchten. Es warteten 418 Stufen bis zum Aussichtspunkt Fjellstua auf dem Berg Aksla auf uns. Los geht´s im Stadtpark Byparken.

Im Vergleich zu dem Wanderweg in Geiranger war das aber kinderleicht. Auf dem Weg dahin kommt man ganz automatisch an den tollen Jugendstilhäusern vorbei und hat man sich nach oben gekämpft, erwartet einen ein toller Rundumblick über Stadt, die Sunnmørs-Alpen und die Fjordlandschaft mit ihren Inseln. Für den Weg hoch und runter sollte man eine gute Stunde einplanen. Die Jugendstilarchitektur hat die Stadt übrigens einem verheerenden Feuer im Jahre 1904 „zu verdanken“.

Sonntag 14.08.2022 – Stavanger

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind:

  • Viking House
  • norwegisches Ölmuseum
  • Gamle Stavanger
  • Domkirke
  • Øvre Holmegate
  • die Speicherhäuser am Hafen
  • Vergnügungspark Kongeparken
  • überall in der Stadt die Street Art…

Street Art in Stavanger – mega cool

Mit sommerlichen Temperaturen von 28 Grad erwartete uns die viertgrößte Stadt Norwegens – Stavanger. Das freute uns natürlich sehr und mich ganz besonders ;). Vermutlich war das auch einer der Gründe warum uns die Stadt in der Provinz Rogaland im südlichen Fjordland so nachhaltig gefallen hat. Der Mix aus Kunst, Kultur und Kulinarik ist super und dss tolle Wetter war die „Kirsche auf der Sahnetorte“.

Das Schiff hält quasi mitten in der Stadt direkt neben einer der Hauptattraktionen – der Altstadt Gamle Stavanger.

Diese ist hübsch anzusehen mit ihren vielen kleinen weißen Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auch alle anderen Sehenswürdigkeiten wie der romanische Dom (Stavanger Domkirke), das Erdölmuseum (der Platz davor war schon allein eine Entdeckungstour wert und es hat Spaß gemacht diesen zu erkunden) oder der Straße „Øvre Holmegate“, wo sich zahlreiche Cafés, Boutiquen und Galerien befinden, sind nach wenigen hundert Metern gut zu Fuß zu erreichen.

Wir hatten erst überlegt einen Ausflug mit einem Speedboot in den Lysefjord zu machen, aber der recht hohe Preis (95 Euro pro Person) und das perfekte Pool-Wetter hielten uns davon ab. So erkundeten wir die Stadt und genossen anschließend unser Sonnenbad an Deck. Gereizt hätte es mich aber schon, dann machen wir eben beim nächsten Mal diese Fjordtour. Von Stavanger aus bietet sich auch ein Trip zum Preikestolen an. Das ist ein Berg-Plateau mit einem grandiosen Blick von der Felsenkanzel von oben in den Fjord. Das wir das nicht machen konnten, bedaure ich sehr. Naja, dann eben beim nächsten Mal…haben wir einen Grund wieder zu kommen.

Ein Bummel durch die Stadt wird nicht langweilig – an jeder Ecke der Stadt gibt es faszinierende Street-Art vom Nuart Festival zu entdecken. Das fanden wir klasse und wer mal länger vor Ort verweilt, kann den Vergnügungspark Kongeparken besuchen. Er bietet die steilste Sprungschanze, das größte Karussell und die längste Bobbahn Norwegens.

Montag 15.08.2022 – Eidfjord

Positiv überrascht hat uns auch Eidfjord. In unmittelbarer Nähe des Anlegers befindet sich eine Touristeninformation, die u. a. Ortspläne und zahlreiche Angebote (z. B. der Verleih von Fahrrädern und Kanus, Fahrten zum Aussichtspunkt und Wasserfall Vøringfossen incl. Kaffee im Fossli Hotel oder eine Rundfahrt mit der Trollbahn) örtlicher Anbieter vorhält.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind:

Wir schnappten uns eine Karte und starteten unseren für den heutigen Tag auserwählten Rundwanderweg zum Sandstrand Eidfjordvatnet. Laut Komoot eine mittelschwere Wanderung, wofür eine gute Grundkondition erforderlich ist. Die Wanderung dauert 2:15 Stunden, hat 7,88 km und man erklimmt 180 Höhenmeter. Im Vergleich zu Geiranger also easy going und alles auf befestigten Wegen. Die Rundwanderung war super.


Eidfjord liegt in der Provinz Vestland am Ufer des Eidfjords. Der Eidfjord ist ein innerer Seitenarm des großen Hardangerfjords. Das Dorf liegt etwa 15 Kilometer östlich von der Hardangerbrücke entfernt.

Dienstag 16.08.2022 – letzter Seetag

Am letzten Seetag wurden wir ein Stück von einer kleinen Herde Weißseitendelfine begleitet. Kurz nach dem Abendessen saßen wir an Deck ganz hinten am Schiff und genossen unsere Digestifs als plötzlich ein wenig Aufruhr entstand und einige Passagiere aufreget auf’s Meer schauten. Was ein Glück – das uns das passierte. Erst konnte man nur die auffälligen Rückenflossen sehen und dann fingen sie an zu spielen und dann konnten man auch erkennen, dass es sich um Weißseitendelfine handelt. Das war toll!

FAZIT

Norwegen ist definitiv ein Land welches erwandert und zu Wasser erkundet werden will. Für uns war der Einstieg im Sommer und per Schiff perfekt. So wissen wir nun, wo es uns gefallen würde und welche Reisezeit in Frage kommt. Vor allem, weil wir bei einer zweiten Reise mit einem Wohnmobil fahren würden. Das bietet sich in Norwegen echt an, da die Stellplätze an den spektakulärsten Plätzen liegen und man so schon direkt morgens nach dem Aufstehen einen fantastischen Blick hat. Die wichtigste Sehenswürdigkeit dieses Landes ist nun mal die Natur. Die Kreuzfahrt war für uns eine gute Möglichkeit erste Berührungspunkte mit dem Land zu haben. Das Land ist so groß, da muss man schon wissen wo man hin will und wo es schön ist. Vor allem Stavanger und Eidfjord/Hardanger hat uns begeistert. Nervig fanden wir, dass wir nicht so flexibel sein konnten wie zum Beispiel in der Karibik. Nirgends gab es Taxi oder privat organsierte Touren. Alles an Optionen war von AIDA gekauft und für teurer Geld als hauseigene Touren wieder verkauft. Aber das liegt an der Schiffsreise und den begrenzten Möglichkeiten und nicht am Land. Die Stopps am Anfang hätte man sich unserer Meinung nach sparen können – erst ab Trondheim wurde es richtig spannend.