Back in the USA – 3,5 Wochen Florida

Reisezeitraum: 30.03.- 21.04.2023

Reiseroute: Tampa – Ellenton – Cape Coral – Fort Lauderdale – Cocoa Beach/ Cape Canaveral – St. Pete Beach – Wesley Chapel/Tampa

Wie haben wir uns darauf gefreut, endlich mal wieder in Amerika Urlaub zu machen. Wir waren zuletzt 2013 in den USA. Ein Kind und die Pandemie waren der Grund für die lange Pause. Nun, da wir wieder durften und zu dritt unterwegs sind, entschieden wir uns für Florida. Klima und Möglichkeiten sind in dieser Region zu dieser Jahreszeit sehr vielversprechend. Zusammen mit Freunden planten wir also unseren Trip und ergatterten rund 1 Jahr im Voraus kostengünstige Flugtickets bei der Lufthansa/Eurowings.

Widrigkeiten vor der Abreise

Naturkatastrophe: Im September 2022 wütete Hurrikan Ian an der Küste von Florida. Vor allem in Fort Myers, Naples und Cape Coral. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir unsere Unterkunft in Cape Coral bereits gebucht gehabt. Uns war klar, dass es nicht so sein wird, wie wir Florida 2011 kennengelernt hatten, aber wir wollten trotzdem hin. Wir tauschten uns eng mit den Vermietern in unserer geplanten ersten Unterkunft in Cape Coral aus. Wir wollten wissen wie es ihnen geht und ob eine Anreise unter den widrigen Umständen möglich ist. Nachdem sich die Lage beruhigt hatte und das Ausmaß überschaubar (zumindest bei unseren Vermietern) war klar, wir ziehen es durch. Umbuchen kam nicht in Frage.

Probleme mit der Fluggesellschaft: Im Dezember 2022 kam die erste Mail. Die Daten für Hinflug und Rückflug hätten sich geändert und wir sollten uns doch neue Tage aussuchen. Für uns hieß das, dass wir länger bleiben und für unsere Freunde, dass sie kürzer bleiben. Okay, kein Problem, der Flugplan kann sich ja mal verschieben, dachten wir. Der Knaller kam 2,5 Wochen vor Abreise, da kam die zweite Mail. Es hieß, dass unser Hinflug komplett storniert wird. Panik. Diesmal gab es kein Ersatzangebot. So eine Mail ist ein echter Schock. Kein Hinweis zur Hilfe, keine Kontaktperson, keine Telefonnummer – es schien der Airline reichlich egal, was mit uns passierte. Das bestätigte sich leider auch im weiteren Verlauf der Geschichte. Ich setzte alle Hebel in Bewegung doch noch irgendwie einen Hinflug zu ergattern. Irgendwo in den Tiefen der Lufthansa-Webseite versteckt ist die Telefonnummer zum Callcenter. WENN man durchkommt, telefoniert man mit einem schlecht deutsch sprechenden Agent mit einer noch schlechteren Verbindung. Masche?! Nur mithilfe meines Nachbarn, der bei Lufthansa arbeitet, haben wir eine alternative Verbindung gefunden. Allerdings noch während der Schulzeit, also 2 Tage früher, was einen Rattenschwanz an Organisation nach sich zog. Ich war sauer und bin es noch. Vorerst wähle ich andere Fluggesellschaften.

Ankunft in Tampa

Durch die Umstände hatten wir keinen Direktflug mehr und nicht direkt ein Auto. Heißt, wir hatten Stress bei der Einreise und mussten eine zusätzliche Übernachtung in Tampa buchen. Bei allem Unglück hatten wir beim Migrationsprozess in New York Glück. Mit nur 1,5 Stunden Umsteigezeit brauchten wir das auch. Erst sah es nicht danach aus, dass wir unseren Anschlussflug schaffen, weil direkt vor uns eine andere Maschine abgefertigt werden musste und ziemlich viele Menschen vor uns standen. Aber irgendwann hatte eine Kollegin vom Bodenpersonal (ich meine es war die, die ich vorab von unserem Problem erzählt und gefragt hatte, ob es andere Möglichkeiten gibt) erbarmen und ließ uns zur Seite wo die US-Bürger einreisen wechseln. Damit stiegen unsere Chancen wieder – Koffer abholen, Koffer wieder abgeben, Pass -und Zollkontrolle – 10 Minuten vor Abflug saßen wir auf unseren Plätzen. Puh, das war knapp!

Die erste Nacht in Tampa verbrachten wir im „La Quinta Inn by Wyndham Tampa Bay Airport„, weil wir noch kein Auto hatten und es kostenlose Transfershuttles zwischen Airport und dem Hotel gab. Das Hotel können wir leider nicht weiter empfehlen, es ist sehr abgewohnt und nicht in der Lage ein normales Taxi zu organisieren. Stattdessen schickten sie uns eine Hummer-Strechlimousine die 35 Dollar für 1,5 Meilen kosten sollte. Voll der Touristennapp. Das war bestimmt Vetternwirtschaft. Wir wollten nur ein Taxi, weil wir nicht auf den Shuttle warten wollten und dann das. Ich hätte gern unsere Gesichter gesehen, als die Limousine um die Ecke bog. Wir nahmen dann doch das Shuttle nach 1 Stunde Wartezeit und erklärten dem Fahrer noch wo er eigentlich hin muss.

Ellenton 31.März – 01.April 2023

Unsere zweite Nacht verbrachten wir im Super 8 in Ellenton und hatten gleich ein weiteres Schreckenserlebnis. Diesmal war aber nicht das Hotel Schuld, sondern unser Sohn. Durch das Chlor im Pool wurde Oskar schlecht und er musste sich derbe übergeben. Was ein stressiger Einstieg. Ich hatte mich noch gewundert, dass er sein leckeres Abendessen nicht aufessen wollte. Wir waren in einem spektakulären Strandrestaurant „Wiskey Joe`s Bar & Grill“. Alles stimmte. Location, Essen, Wetter, Urlaubsfeeling und dann endet der Abend leider übel. Armes Häschen. Es konnte nur besser werden.

Whiskey Joe`s Bar & Grill

Cape Coral 01.-08. April 2023

Nach unseren ereignisreichen ersten beiden Tagen kamen wir in froher Erwartung in Cape Coral an. Eine Woche verbrachten wir hier. Dafür hatten wir uns ein Ferienhaus, die „Villa Belle Paradise“ ausgesucht, was eine sehr gute Wahl war. Die Vermieter erwiesen sich auch vor Ort als sehr nett und hilfreich. Es war einfach mit ihnen zu kommunizieren, da sie ursprünglich aus der Schweiz stammen. Alle Fragen und Wünsche nahmen sie sich geduldig an und so organisierten wir uns über sie für die Woche eine Kühlbox für unsere Strandausflüge.

Villa Belle Paradise

Apropos Wasser. Der Pool kam bei den Kids hervorragend an. Jeden Morgen war der erste Gang direkt aus dem Bett in den Pool – Schlafanzug aus, Badesachen an. Der Pool war beheizt, sodass auch ich in dieser Woche in das Wasservergnügen genießen konnte. Der Rest vom Haus war ebenso klasse. Durch die sinnvolle Aufteilung in zwei Schlaf-Bereiche und in der Mitte Küche sowie Wohnzimmer genoss jede Familie ihre Privatsphäre. In der Mitte des Hauses kamen wir zusammen. Da war auch der Pool ;-) Eine Woche verbrachten wir hier. In dieser Zeit haben wir uns die Gegend angesehen und diverse Ausflüge gemacht: Hier ein Überblick:

  • Fort Myers / Fort Myers Beach
  • Naples
  • Fourmile Island, Ediso Mall und Smugglers Cove Adventure Golf
  • Sanibel Island
  • Turtle Island, Bootsauflug durch die 10.000 Islands mit Halt auf der Insel „White Horse Key“
  • unsere Weiterfahrt nach Fort Lauderdale verbanden wir mit einem Zwischenstopp in den Everglades, genauer gesagt in Everglades City und gönnten uns eine Airboat Tour

Fort Myers / Fort Myers Beach

Nichts ist mehr wie es einmal war. Der Hurrikan hat bis auf ein paar wenige Ausnahmen alle Häuser platt gemacht. Wir waren 2011 hier und nächtigten damals im Outrigger Beach Hotel. Davon war nichts mehr übrig, ein paar Grundmauern vielleicht. Bei diesem Anblick wurde uns die Tragweite der Tragödie und die Kraft dieser Naturgewalt erst so richtig bewusst. Wir hatten ja den Vorher-Nachher-Vergleich. Von dem lebendigen Fort Myers war nichts mehr übrig. Kleine Häufchen an den Straßenecken, die mal Häuser waren, warteten darauf abgeholt zu werden. Es war erschütternd zu sehen. Aber auch Hoffnung war dabei. Der Tourismus kehrte trotz aller Umstände zurück und so gab es hier und da statt Restaurants Food Trucks und die Strandzugänge waren frei. Zwar mit Warnschildern, dass im Sand Unrat sein könnte und man vorsichtig sein möge, aber das Leben ist zurück gekehrt. Uns nahm es doch stark mit. Auf unseren Wegen durch das Gebiet zwischen Cape Coral, Fort Myers, Naples und Sanibel Island sahen wir immer wieder Gegenstände an Stellen, die da gar nicht hin gehörten. Zum Beispiel ein Boot weit weg vom Wasser. Die Kraft eines Hurrikans ist uns nach diesen Bildern mehr als bewusst und angsteinflößend.

Fort Myers Beach

Naples schien im Gegensatz zu Fort Myers gar nichts abbekommen zu haben, obwohl die beiden Orte nicht weit voneinander entfernt liegen. Naples war so schick wie eh und je. Wir verbrachten hier Zeit am Strand und gönnten uns ein teures Eis in der Stadt. Naples ist zwar adrett aber auch snobby, daher reichte uns der eine Tagesausflug.

Naples

Sanibel Island hatte nicht so viel Glück wie Naples. Der Hurrikan traf die beiden Inseln Sanibel und Captive mit voller Wucht und zerstörte die Zubringerbrücke. Die waren repariert und so konnten wir einen Tag auf Sanibel Island verbringen. Ein paar der Shops hatten noch zu, aber einige Restaurants hatten auf und das touristische Leben ist ebenfalls auf die Insel zurück gekehrt. Nach unserem Tag am Meer waren wir im Doc Ford’s Rum Bar & Grille essen. Oskar genoss den Aufenthalt sehr, an der Bar sitzend schaute er sich wie ein Großer ein Fußballspiel im TV an.

Sanibel Beach

Einen Bootsausflug wollten wir natürlich auch machen und nach ein paar Recherchen entschieden wir uns für die „Manatee, Dolphin & 10,000 Islands Beach Eco-Tour“ und charterten ein Boot für uns 6 allein. Die Tour startete im Port of Islands Marina. Der Hafen liegt zwischen Naples und Everglades City.

Port of Islands Marina

Die 3-stündige Tour geht durch die Everglades bis zu einer kleinen Insel „White Horse Key“ und wieder zurück. Auf dem Weg dahin wird nach Seekühen, Alligatoren, Everglades-Vögeln und anderen Wildtieren Ausschau gehalten und der Skipper navigiert das Boot entsprechend. Wir haben nur 1 Seekuh und 1 Alligator gesehen. Leider keine Delfine, worauf ich sehr gehofft hatte. Auf der schönen kleinen Insel gab es massenweise schöne Muscheln. Mit dem Sammeln dergleichen vertrieben wir uns die Zeit bis das Boot wieder ablegte und die Kids nutzen die Zeit, um zu planschen.

Insel White Horse Key

Insgesamt fanden wir die Tour aber doch recht langweilig und viel zu teuer. Die Kosten betrugen $109.99 für einen Erwachsenen und $74.99 pro Kind (3-12 Jahre).

Das war den Kindern eindeutig zu wenig an Alligatoren und Manatees. Sie wollten unbedingt diese Tiere beobachten. Nun gut, auf dem Weg nach Fort Lauderdale hielten wir in Everglades City, um eine Airboat Tour zu machen. Damit stiegen zunächst zumindest die Chancen Alligatoren zu sichten. Es gibt mehrere Anbieter vor Ort. Wir buchten bei Everglades City Airboat Tours und waren sehr zufrieden. Diese Bootstour war wesentlich actionreicher und alles andere als langweilig. Der Skipper legt das Boot richtig in die Kurven und gab ordentlich Speed. Als er merkte, dass die Kinder Spaß daran hatten legt er noch eine Schippe drauf. Zwar sichteten wir auch dieses Mal nur einen Alligator so richtig gut, aber durch das spaßige Drumherum gab es weniger Beschwerden. Kostenseitig war es auch günstiger: $46.99 für einen Erwachsenen und $30.99 pro Kind (4-10 Jahre).

Everglades City Airboat Tour

Außerdem wussten wir von unserem ersten Aufenthalt in Florida, dass entlang der Strecke von Everglades City nach Fort Lauderdale noch ein guter Spot kam, wo man immer Alligatoren beobachten kann. Dieser Spot ist im H.P. Williams Roadside Park in der Nähe vom Ort Ochopee. Sehr zu empfehlen! Entlang der Strecke gibt es immer wieder Möglichkeiten anzuhalten und Tiere zu beobachten. Ein Stücken weiter konnten wir Falmingos in großer Stückzahl sichten – das was ich eigentlich auf Bonaire erwartet hatte.

Ostern feiern im Florida

Dieses Jahr kam der Osterhase bereits Karfreitag. Zu diesem Zeitpunkt verweilten wir noch in Cape Coral im Ferienhaus. Dort im Garten war es einfach günstiger die Osterpräsente zu verstecken. Ostersamstag bis Ostermontag verbrachten wir in Fort Lauderdale und wollten Ostersonntag einen Ausflug nach Miami zu eine Ostereier-Jagd in einem Park machen, aber da machte uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Die kompletten drei Tage in Fort Lauderdale und Region war es wettertechnisch sehr durchwachsen, so dass wir uns Alternativen suchten mussten.

Fort Lauderdale, Miami und West Palm Beach – 08.- 12. April 2023

Am Ankunftstag (Ostersamstag) spielte das Wetter noch mit. Da wir durch die Airboat Tour erst gegen frühen Abend ankamen, sprangen die Kids noch schnell in den Pool und danach ging es zum Abendessen in die Nähe vom Strand. Direkt um die Ecke von unserer Unterkunft – wir wohnten im „Blue Strawberry by the Sea“ traf man sich am Samstag zum ausgehen und zum feiern. Von unserer Unterkunft aus war es nicht weit zur Partymeile. An einer der Straßenkreuzungen ( N Ocean Drive / Commercial Blvd. und El Mar Drive) verbrachten wir den Abend. Dort im Kiez wimmelte es nur so von Restaurants, Bars und Geschäften. Alles was das Touristenherz begehrt. Hier steppte der Bär, hier war richtig was los…toll, ab ins Getümmel. Wir fanden einen Platz im Restaurant „Aruba Beach Cafe„. Mit einem Cocktail in der Hand ließ sich das lebendige treiben ganz wunderbar beobachten.

Ostersonntag in Miami: An diesem Tag erwartete uns ein kulinarischer Spaziergang durch Little Havanna – einem Stadtteil von Miami, wo der kubanische Livestyle gelebt wird. Diesen Ausflug haben wir unseren Freunden zu verdanken, die uns dieses Event zum Geburtstag geschenkte hatten. Was wurde uns geboten? Kubanische Gerüche und Geschmäcker. Wir verkosteten Cuba Libre, kubanisches Sandwich, Kaffee, Gebäck, Empanadas, ein Softgetränk mit Zuckersirup und Churros. Das Konzept ist so: man spaziert mit einem Guide durch das Viertel, erfährt was über die Geschichte, schlendert von von Lokal zu Lokal und greift überall was zu essen oder zu trinken ab. An jeder Ecke ertönt karibische Musik und spätestens nach dem Cubra Libre lässt es sich gut gelaunt schlendern und die Sehenswürdigkeiten entdecken. Das hat Spaß gemacht!

Ostermontag = Shoppingtag: Der Ostermontag war verregnet und so beschlossen wir einen Shoppingtag in der Dolphin Mall einzulegen. Unser Glück, dass Ostern in den USA nicht so gefeiert wird wie bei uns und die Geschäfte offen hatten. So ein Wetter kann man sich nur schön trinken und so zog es uns am Abend noch in die „Funky Buddha Brauerei„.

In Fort Lauderdale gibt es eine Menge Brauereien und sogar einen „Ale Trail“. Meist sind das kleine sogenannte Mikro-Brauereien und Pubs, die Craft Beer anbieten. Sie reihen sich wie an einer Perlen-Kette durch die Stadt, so dass man, wenn man wollte, einen „Trail“ laufen kann. Dieser reicht von Norden in Pompano Beach mit der „Brauerei 26° Brewing Co“ bis in den Süden zur „Big Bear Brewing Co“. Jede Brauerei ist einzigartig, entweder in einem tollen Design oder es gibt Führungen oder wie in der Funky Buddha Brauerei mit extra Spielraum inkl. Tischtennisplatte.

Ausflug nach West Palm Beach 11. April 2023: Es war immer noch kein Strandwetter. Deshalb unternahmen wir heute einen Ausflug in der Region West Palm Beach / Palm Beach. Die beiden Städte liegen sich gegenüber und trotzdem haben sie nichts miteinander zu tun. Palm Beach liegt auf einer Insel und hier haben sich die Reichen der Reichen niedergelassen. Dadurch sind alle Hotels auf der Insel im hochpreisigen Segment und das Luxusanwesen Mar-a-Lago, welches Donald Trump gehört, ist auf dieser Insel. Wir starteten in West Palm Beach und statteten der Manatee Lagoon einen Besuch ab. Die Manatee Lagoon ist ein Informationszentrum rund um die Manatees. Es ist schön und interaktiv gestaltet und kostenfrei. Spenden kann man aber. Direkt neben der Lagoon ist ein Kraftwerk. In dem Wasserbecken davor tümmeln sich im Winter viele Manatees, weil sie warmes Wasser lieben. Jetzt, im April war kein Tier mehr da. Das Meereswasser weiter draußen ist warm genug, so dass sie weiter ziehen. Das wird im Zentrum auch sehr einleuchtend erklärt. Wir fanden es sehr informativ und es ist einen Besuch wert.

Palm Beach erreicht man über zwei Brücken, Flager Memorial und Royal Park Brücke. Da Parkplätze rar sind und wir eigentlich nur das berühmte Breakers Hotel und Mar-a-Lago sehen wollten, machten wir uns nicht den Stress in der Stadt einen Parkplatz zu suchen. Wir hielten eigentlich nur einmal, um an den Strand am Ocean Boulevard zu gehen. Die Strände sind öffentlich und sehr gepflegt. Die See war stürmisch am Tag, ideal für Surfer, die wir eine Zeit lang beobachteten. Ein wildes Meer ist ja auch spannend und die Kids ließen es sich nicht nehmen, wenigstens mit den Füßen ins Wasser zu gehen.

Cape Canaveral – 12.- 14.April 2023

Erwähnt man Cape Canaveral weiß jeder Bescheid, weswegen man hier ist – dem Kennedy Space Center. Als Außenstelle der NASA ist das Center ein wichtiger Arbeitgeber in der Region und gleichzeitig eine spektakuläre Touristenattraktion. Darauf hatten wir uns wirklich gefreut und wurden nicht enttäuscht. Es war toll. Man erhält einen Einblick in die Welt des Weltraums und der Raumfahrtindustrie wie es sonst nicht möglich wäre. Die Kombination zwischen Museum und echtes Gelände ist einzigartig. Wie kommt man sonst so nah an die Themen rund um das Raumfahrtprogramm der USA.

Das Besucherzentrum ist täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. letzter Einlass ist um 16 Uhr. Es ist nur an Thanksgiving und am ersten Weihnachtsfeiertag geschlossen.

Aufenthaltsdauer: Es wird empfohlen, etwa 6 bis 8 Stunden im Kennedy Space Center zu verbringen. Wir waren circa 4 Stunden dort und haben nicht alles geschafft. Waren aber nach gut 4 Stunden auch durch.

Attraktionen – unsere Highlights: absolute Pflicht ist die Bus-Tour über das Gelände. Dadurch bekommt man erst einen Eindruck wie groß das Gelände ist und wie viele Menschen hier tatsächlich arbeiten. Außerdem kommt man nur mit dem Bus zum Montagewerk. Am interessanten Raketengarten kommt man ganz automatisch vorbei und man muss unbedingt die Atlantis besichtigen. Allein die Inszenierung wie die Atlantis präsentiert wird ist spektakulär.

Wir wohnten in Cocoa Beach, einem netten kleinen Ort ganz in der Nähe von Cape Canaveral. Das Hotel unserer Wahl war das „La Quinta Inn by Wyndham Cocoa Beach-Port Canaveral„, mit dem wir sehr zufrieden waren. Cocoa Beach gilt als „Surf-Hauptstadt an der Ostküste“. Deswegen gibt es hier auch den Flagship-Store des bekannten Ron Jon Surf Shop. Ein Besuch ist ein Muss. Natürlich waren wir auch am Strand. Mir war das Wasser des Atlantik zu kalt, aber die Männer haben sich in die Fluten gestürzt. Ganz in der Nähe war ein Stützpunkt der US Air Force, wodurch wir in den Genuss von ein paar Flugkünsten gekommen sind. Kulinarisch hat die Region auch einiges zu bieten. Wir gönnten uns ein Biertasting in der Brauerei „Carib Brewery“ und waren im Port Canaveral in der „Grills Seafood Deck & Tiki Bar“ und in einem urtypischen BBQ-Restaurant „Slow ans Low Bar B Que“ essen. Allesamt waren super. Der Port Canaveral ist übrigens einer der am meisten angelaufenen Kreuzfahrthäfen des Landes. Alles in allen hat uns diese Gegend sehr gut gefallen. Durch die vielen Surfer wird es hier sehr chillig und der Lifestyle ist entspannt und die Lebenserhaltungskosten nicht so teuer wie in Fort Lauderdale, wo die gut Betuchten leben und viele Touristen verkehren. Die Gegend wird auch Florida Space Coast oder Brevard County genannt und wir können euch nur wärmsten empfehlen hier Zeit zu verbringen. Hier gibt es informative Tipps.

St. Pete Beach / Treasure Island – 14.-17. April 2023

Von der Atlantik-Küste zurück zur Küste vom Golf von Mexiko. Von Cocoa Beach bis nach St. Pete Beach sind es ca. 3 Stunden Fahrt. Man kommt ganz automatisch an Orlando vorbei. Für diesen Urlaub entschieden wir uns, keine Zeit in Orlando zu verbringen. Man kommt nach Orlando, um ins Disney Land zu gehen. Ganz uninteressant ist es zwar nicht, aber wenn es kein Muss für einen ist, ist es einfach zu teuer. So sparten wir uns Orlando komplett und hielten auf der Durchfahrt nur im Orlando International Premium Outlet (welches sich für uns nicht gelohnt hat).

In St.Pete Beach wollten wir vorwiegend an den Strand, da es für diese Reise die letzte Gelegenheit sein sollte ins Meer zu springen und der Golf von Mexiko ist so toll. Unser Appartment-Hotel „Sunset Vistas Beachfront Suites“ (mit dem wir sehr zufrieden waren) lag direkt am Strand und bot dazu einen Pool inkl. Pool-Bar. Rund ums das Hotel war alles fußläufig zu erreichen. Das war uns für diesen Reiseabschnitt wichtig. Erstaunlich fanden wir, dass in dieser touristisch erschlossenen Gegend die Restaurant und Bars gegen 23 Uhr schlossen. Sehr ungewöhnlich für einen Ort, der auf Ferientourismus ausgelegt ist. Für uns war das fein, aber mit Anfang 20 hätte ich es nicht gut geheißen. Vom Hotel aus war es nicht weit zu dem Vergnügungs-Areal „Johns Pass Village & Boardwalk“ mit allerlei Restaurants, Bars, Cafes und Shops. Da zog es uns an zwei Abenden hin. Am ersten Abend speisten wir im „Mad Beach Craft Brewing Company“ und am zweiten Abend wollte ich ins „Bubba Gump“ (einmal ist Pflicht).

Am dritten Abend zog es uns in die andere Richtung und wir ließen es uns im „Ricky T’s Bar & Grill“ schmecken. Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, unsere Freund mussten zurück nach Deutschland. Den Rest der Zeit vor Ort verbrachten wir nun allein.

Wesley Chapel – 17.-21. April 2023

Für den letzten Abschnitt unserer Reise positionierten wir uns etwas nördlich von Tampa in Wesley Chapel. Grund dafür waren günstigere Konditionen und eine gute Infrastruktur. Tampa ist neben Orlando und Miami die drittgrößte Stadt in Florida und nicht so kommerziell wie die anderen beiden Städte. Von Wesley Chapel/Tampa aus kann man gut die Gegend erkunden und gleichzeitig ist es nicht weit von Wesley Chapel nach Tampa Downtown. Wir wollten in Tampa ins Buccaneers Stadion, nach Ybor City, ins Florida Aquarium (liegt im Channel District, den man dann automatisch auch mitmacht) und den Riverwalk entlang schlendern.

Wir nächtigten die letzten 4 Tage komplett im Sleep Inn Wesley Chapel. Wir fanden das Hotel prima. Gute Lage, sehr freundliches Personal, für unsere Zwecke ausreichende Poolanlage (nur abends nach den Ausflügen noch mal kurz rein springen), kostenlosen Kaffee, Tee, Kekse und Popcorn. Frühstück war leider typisch amerikanisch, aber dazu zum Schluss noch ein paar Worte.

Gleich bei der Ankunft haben wir dem Buccaneers Stadion und dem dazugehörigen Fanshop einen Besuch abgestattet. Wir hätten zwar eine Führung buchen können, aber da Oskar noch kein Englisch versteht, wäre es vermutlich zu langweilig für ihn geworden. Wir sparten uns das Geld bzw. investierten es in T-Shirts ;-).

Wesley Chapel erwies sich sehr günstig als Ausgangspunkt. Von Beginn an liebäugelte ich mit einem Ausflug nach Homosassa. So recht ließ sich der Ort aber nicht auf unsere Route integrieren, aber von Wesley Chapel/Tampa aus lag er nur ca. eine Stunde entfernt. Ich wollte in den Ellie Schiller Homosassa Springs Wildlife State Park. Der Park ist ein Rehabilitationszentrum für die Manatees. Dadurch war sicher gestellt, dass wir die Tiere aus nächster Nähe würden. Im Winter tümmeln sich über 100 Tiere in den Homosassa Springs. Im Frühjahr verlassen sie die warmen Quellen, weil das Meer warm genug ist, um woanders zu leben, Im April, zu der Zeit als wird dort waren, waren noch 4 Manatees vor Ort. Neben den Manatees gibt es viele andere Tiere zu bestaunen – siehe Map. Der Park ist schön angelegt und lässt sich kurzweilig erkunden.

Bereits auf dem Weg dahin lernt man ein ganz anderes Florida kennen. Hügelige Landschaften, die ziemlich bewaldet sind und die Grundstücke größer. Hier wohnt man fast schon wie auf einer Farm oder Ranch. Noch dazu ist es günstiger als in Tampa und im Gürtel rund um die Stadt.

Eintritt Ellie Schiller Homosassa Springs Wildlife State Park: Erwachsene zahlen $13, Kinder (6-12) $5 und Kinder unter 5 Jahren dürfen kostenlos rein. Witzig fanden wir, dass man mit einem Boot zum eigentlichen Eingang fahren kann. Die Alternative wäre Laufen oder mit der Bimmelbahn. Hinwärts nahmen wir das Boot (die Fahrt auf dem Pepper Creek sollte man sich nicht entgehen lassen, aber 1x reicht) und rückwärts nahmen wir die Bahn.

Das Auto ist und bleibt das beliebteste Transportmittel in Amerika. Umso überraschter waren, dass es in Tampa eine Straßenbahn gibt. Es ist eine historische Straßenbahn, die von Teco Line Streetcar System betrieben wird. Diese ist kostenfrei und verbindet im 20-Minuten-Takt die wichtigstes Stadtviertel – die Innenstadt (Downtown), das Wohn- und Vergnügungsviertel Channel District und Ybor City miteinander. Insgesamt gibt es auf einer Länge von 4,35 km 11 Stationen. Die Endpunkte sind die Stationen Whiting Station im Südwesten und Centennial Park im Nordosten. Im übrigen ist das die einzige Straßenbahn in ganz Florida.

Diese Beförderungsmöglichkeit wollten wir natürlich nutzen. An beiden Tagen, die wir in Tampa unterwegs waren, parkten wir in einem Parkhaus in Ybor City und stiegen dort in die Straßenbahn ein. Am ersten Tag liefen wir ein Stück den Tampa Riverwalk (geht entlang des Hillsborough River in der Innenstadt von Tampa). Dieser ist insgesamt 4 km lang und verbindet Parks, Museen, Restaurants/Bars, Hotels etc. und kulturelle Sehenswürdigkeiten miteinander. Der Riverwalk beginnt nördlich der Innenstadt von Tampa am Heights Public Market und endet am Tampa History Museum, an der Sparkman Wharf. Entlang des Weges hat man immer wieder die Möglichkeit in ein „Water Taxi“ zu steigen. In der Regel verkehren diese 1x pro Stunde und fahren 12 Haltestellen an. Wir haben das nicht genutzt, aber man hat wohl einen schönen Blick auf die Stadtkulisse.

Wir wollten unbedingt durch das Latino Viertel Ybor City flanieren. Das Viertel gilt als Vergnügungsviertel und machte Tampa zur „Zigarrenhauptstadt“. Ein kurzer Geschichtsabriss: in den 1880er Jahren verlegte der kubanische Zigarrenmagnat Vicente Martinez Ybor seinen Betrieb von Key West auf ein Stück Buschland östlich der Innenstadt Tampas in der Nähe des Hafens. Schon bald hatte sich Tampa Bay von einer winzigen Stadt zu einer bedeutenden Metropole entwickelt und wurde zu einem Magneten für kubanische, spanische, deutsche, italienische und jüdische Einwanderer in Florida. In ihrer Blütezeit produzierte Tampa Bay 500 Millionen Zigarren pro Jahr, was ihr den Spitznamen “Cigar City” einbrachte. Heute ist Ybor City das lateinamerikanische Viertel von Tampa, das von lokalen Zigarrenläden über Vintage-Boutiquen bis hin zu einigen der besten Restaurants in Tampa alles zu bieten hat. Und interessante Bars. Wir beäugten wohl ein bisschen zu neugierig die Cojote Ugly Bar, deswegen ließ man uns mitsamt Kind ein und eine Runde die Atmosphäre aufsaugen.

zweiter Ausflug nach Tampa: Das im Jahr 1995 eröffnete Florida Aquarium gehört neben dem Texas State Aquarium in Corpus Christi, dem Tennessee Aquarium in Chattanooga, dem Mystic Aquarium in Connecticut und dem Georgia Aquarium in Atlanta zu den größten Aquarien der USA. Das Florida Aquarium liegt in der Innenstadt von Tampa direkt am Wasser zwischen zwei Kreuzfahrtterminals. In dem 200.000 m² großen Gebäude leben mehr als 8.000 Tiere aus Florida und der ganzen Welt. Das Aquarium ist jeden Tag von 9:30 Uhr bis 17:00 geöffnet. Der Eintritt kostet pro Erwachsenen derzeit $33.70, für Kinder (3-11 Jahre) $28.70 und Senioren (60+) $30.45.

Bewertungen Hotels und Restaurants

Fazit

  • Wir kommen wieder. Es ist halt so, urlaubt man in den USA, ist es immer ein gelungener Urlaub. Das Land bietet einfach reichlich Naturerlebnisse. Zugang zu Meeren oder riesengroßen Seen, toll inszenierte Museen, außergewöhnliche Natur-Sehenswürdigkeiten, leckeres Essen (je nachdem welche Restaurants man nutzen kann). In der Zeit, in der man vor Ort ist, ist man einfach da und kann jeden Tag erlebnisreich gestalten. Alles geht leicht von der Hand, es gibt wenn überhaupt lösbare Problemchen. Es ist einfach eine unbeschwerte Zeit bei schönen Wetter, bequemen Betten und freundlichen Menschen. So stellen wir uns Urlaub vor.
  • Ein einer Stelle ist es uns dann doch zu amerikanisch. Das Frühstück in den Hotels hat sich überhaupt nicht verändert hat. Wir mussten nach wie von Plastikteller – und Besteck (hier stecken sie definitiv noch in alten Welten fest) benutzen und es gab wie früher haufenwiese ungesundes Zeug. Das hat uns tatsächlich überrascht. Im Umgang mit Plastik und diesem seltsamen Essverhalten hat sich gar nichts verändert.

Ein Gedanke zu „Back in the USA – 3,5 Wochen Florida

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